Grabreden vom Grabflüsterer.

Grabflüsterer – die modernen Beichtväter von morgen

Der Tod ist allgegenwärtig und die Endstation für die Gesamtheit aller Geschöpfe. Menschen haben schon immer versucht, ihm mit Magie, Religion und Wissenschaft zu begegnen. Die einen fürchten den Abschied, die anderen akzeptieren ihn als natürlichen Teil des Lebens. Was jedoch viele Menschen gemeinsam haben, sind unerfüllte Wünsche und Träume am Ende des Lebens. Als Grabflüsterer sind wir private Beichtväter mit der Lizenz zum Handeln nach dem Tode für unsere Auftraggeber.

Bis heute ist der Übergang ins Jenseits ein großes Mysterium und die Quelle zweier Extreme: Angst und Erlösung. Wer sich mit dem Tod auseinandergesetzt hat und den Mut besaß, sich selbst und seine Träume zu verwirklichen, kann meist in Frieden ein letztes Mal die Augen schließen. Doch kurz bevor Menschen in die ewigen Jagdgründe eingehen, entsteht häufig ein weitverbreitetes Phänomen, das ihnen die letzten Stunden sichtlich erschwert. Während sie im Sterben liegen, bereuen sie dabei oft nicht Dinge, die sie getan haben, sondern die Dinge, die sie nicht getan haben. Eines ist sicher: Wenn Tote sprechen könnten, hätten sie uns mit Sicherheit etliches mitzuteilen. Friedhöfe beherbergen nämlich weit mehr als nur die sterblichen Überreste heimgegangener Seelen. Sie umfassen tiefgründige Gedanken, begrabene Sehnsüchte und unerfüllte Wünsche, die in zahlreichen Fällen unausgesprochen bleiben. Diese Bürde kann den Sterbeprozess zu einer qualvollen Erfahrung machen.

Grabreden vom Grabflüsterer

Daher entscheiden sich viele Menschen, ihre letzten Worte und Gedanken mit einer neutralen Person zu teilen. Spätestens auf dem Sterbebett öffnen etliche das Portal zu einer verborgenen Welt voller Geheimnisse und unerzählter Geschichten. Dabei sind es nicht immer Angehörige, die eingeweiht werden. Manches können Sterbende einfach nicht in Worte fassen. Auch können Unsicherheit, Schamgefühle und Ängste die Oberhand gewinnen. Dann sind es häufig Priester, die ins Vertrauen gezogen werden und speziell auf solch ein Gespräch vorbereitet sind. So erfahren sie Geheimnisse, die nie das Tageslicht gesehen haben und horchen Wünschen, die nie erfüllt wurden. Viele haben ein außerordentliches Bedürfnis, den Hinterbliebenen ihre schwerwiegenden Worte zu offenbaren und abschließende Wünsche realisieren zu lassen. Und oft kommt es vor, dass Priestern die Hände gebunden, um diese kleinen Wunder zu vollbringen. In Zeiten wie diesen sind sie dankbar, wenn sogenannte Grabflüsterer an ihrer Seite stehen.

Coffin-Confessor

Wenn Priester mit ihrem Latein am Ende sind

Die geistliche Begleitung ist ein wesentlicher Aspekt und unmittelbar mit dem Seelenfrieden von Menschen verbunden, die kurz vor ihrem Tod stehen. Wenn Priester an ihre Grenzen stoßen, werden die Wünsche und Sehnsüchte ihrer Schutzbefohlenen an eine Gruppe von Visionären weitergereicht – Grabflüsterer. Sie sind keine Priester, jedoch führen Grabflüsterer gewissenhaft Aufträge jeder Art für sterbende Menschen aus.

Grabflüsterer sind eine neue Ära und sorgen dafür, dass Menschen doch noch würdevoll und besonnen über die Schwelle treten können, mit dem Wissen, dass Ihre letzten Wünsche ausgeführt werden. "Hätte ich mal den Mut gehabt, meine Gefühle auszudrücken" oder: "Ich wünschte, ich hätte meine Kinder öfter umarmt und ihnen gesagt, wie sehr ich sie liebe" – derartige Bekundungen sind nicht selten und stehen regelmäßig im Mittelpunkt gemeinsamer Bestrebungen von Priestern und Grabflüsterern. Auch stellvertretende Abbitte für lang zurückliegende Missetaten und halbherzige Versöhnungsversuche gehören zur Tagesordnung der modernen Grabredner. Oft geht es auch darum, über Jahre hinweg verschwiegene Liebesbekenntnisse aufzudecken oder alte Missverständnisse endgültig aus dem Weg zu räumen. Des Öfteren wurden Trauergäste auch Zeuge einer überraschenden Zusammenführung von ahnungslosen Halbgeschwistern. Die Beisetzung wird so zu einem letzten, kostbaren Moment voll abschließender Versöhnung und liebevoller Erinnerungen.

Doch ein Begräbnis muss nicht immer nur Gutes zutage fördern. Es kann auch eine Bühne sein, auf der unbequeme Wahrheiten den Weg ins Licht finden. In manchen Fällen kommt es vor, dass Grabflüsterer Dinge preisgeben, die Menschen zu Lebzeiten nie eingestanden hätten. So können Trauergemeinden erfahren, dass Verstorbene in Wirklichkeit homosexuell waren und lediglich eine Scheinehe geführt haben. Oder auch, dass sie heimlich eine Affäre hatten und ein dubioses Doppelleben führten. Doch auch Angehörige und einzelne Trauergäste können zur Zielscheibe solcher Enthüllungen werden. So lassen Grabflüsterer schon mal Ehepartner auffliegen, die mit ihrer Alkohol- und Spielsucht die Familie in die Co-Abhängigkeit gestützt und in den finanziellen Ruin getrieben haben. Oder sie entlarven kriminelle Machenschaften und andere Sünden und enterben nachträglich Familienmitglieder, die es auf das Vermögen des Verstorbenen abgesehen hatten. Aber auch das Bloßstellen vermeintlicher Freunde, die sich an ihnen bereichert oder sich dem Ehepartner an den Hals geworfen haben, gehört zum Tätigkeitsfeld der besonderen Grabredner. Gefragt sind also Menschen mit besonderen Fähigkeiten, die den Priestern solche tiefgreifenden Aufgaben abnehmen und sie zuverlässig durchführen.

Grabflüsterer – seit 22 Jahren die oftmals letzte Chance auf Seelenfrieden

Als fester Bestandteil der Alibiagentur haben sich die Grabflüsterer schon vor 22 Jahren etabliert und sind seither in vielen Fällen unentbehrlich für ein würdevolles Begräbnis. Sie sind es, die Sterbenden ihr schweres Gepäck abnehmen und sie erlösen, indem sie ihre letzten Geheimnisse preisgeben. Die Grabflüsterer sind also wahre Visionäre und Seelentröster, die den Wünschen Verstorbener die letzte Ehre erweisen und in der Lage sind, ein irdisches Seelenheil herbeizuführen. Mit ihnen hat sich ein neuer Berufsstand gebildet, der den Zugang zu jenem Seelenfrieden ermöglicht, nach dem sich Menschen oft im letzten Moment so sehr sehnen. Mit beispielloser Empathie und erstaunlichem Feingefühl begleiten Grabflüsterer im Sterben liegende Menschen und erinnern die Trauergemeinde an die grundlegenden Gesetze des menschlichen Miteinanders. Damit sind sie längst zu einer festen Größe im Kreis der Priester und Seelsorger geworden.

Bis auf die andere Seite des Atlantiks haben es die Grabredner der besonderen Art geschafft. In den USA werden sie Coffin Confessor genannt und sind inzwischen zu einem integralen Bestandteil vieler Beerdigungen geworden. Inzwischen sind Zentralen in Deutschland, Österreich, Spanien, Dubai, Lichtenstein, der Schweiz und den USA wie Pilze aus dem Boden geschossen. Weltweit handeln 220 Grabflüsterer im Dienste des letzten Willens und werden für ihre Funktion immer relevanter. Am Ende des Tages bieten sie einen einzigartigen und wertvollen Service. Sie vermitteln eine besondere Art der spirituellen Wärme und Freundlichkeit, die enormen Trost spenden kann. Wer im Sterben liegt, kann seine Seele von Ballast und Schuld befreien und in Frieden von dieser Welt scheiden. Sollte jemand also an seinem letzten Tag nicht mehr in der Lage sein, die letzten Worte zu äußern, so können Grabflüsterer dafür sorgen, dass sie trotzdem niemals in Vergessenheit geraten.

Fazit:

Eine neue Generation von privaten Beichtvätern ist hier, um uns bei der letzten Ruhe zu begleiten und den Seelenfrieden herbeizuführen. Sie sind häufig die letzte Chance, dem Marathon des Schweigens ein für alle Mal ein Ende zu setzen und in vielerlei Hinsicht die letzte Chance auf Erlösung. Die einzigartige Kooperation zwischen Priestern und Grabflüsterern gilt als Erfolgsrezept in Bezug auf die spirituelle Begleitung von Menschen, die kurz vor ihrem Lebensende stehen. So sind Grabflüsterer nicht nur eine notwendige Ergänzung zu Priesters im Dienst des letzten Willens, sondern haben längst eine feste Position im Kreis der Seelsorger erlangt. Sie helfen uns, die letzten Geheimnisse zu lüften und die letzte Fahrt in Frieden anzutreten.

Man ist erst wirklich tot, wenn niemand mehr an einen denkt.

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